Um den darstellerischen Schwierigkeiten eines Referats abzuhelfen, sind Konzept-, Info- und Thesenpapiere in Mode. Sie sind ausschließlich zur Ergänzung und Unterstützung Ihres vorzutragenden Referates gedacht. Niemals dürfen sie Ihr Referat ersetzen. Nicht jedes Papier, das die zuhörenden Studenten sowie der Dozent in die Hand bekommt, ist ein Konzeptpapier, auch wenn es vom Referenten so genannt wird. Manchmal ist es ein Thesenpapier und enthält Thesen, d.h. Standpunkte, Lehrsätze, Streitsätze, die zur Rückfrage, zum Widerspruch provozieren sollen. Ein Papier, das Informationen liefert, die lediglich zur Kenntnis genommen werden sollen, ist kein Konzept- und kein Thesenpapier. Es ist ein Infopapier, das ein Referat unterstützen soll, indem es Informationen gibt, deren Vortrag im Referat ermüdend wirken würde (etwa Gesetzestexte oder Rechtsprechung) oder die in schriftlicher Form verständlicher zu repräsentieren sind (z.B. Zahlenmaterial, Literaturangaben, Statistiken, Schaubilder, Diagramme). Ein Infopapier kann auch ein Thesenpapier unterstützen, wenn es Informationen enthält, die zur Kenntnis genommen werden müssen, um bestimmte Thesen überhaupt diskutieren zu können. Denken Sie an Martin Luther: Luther schlug Thesen an die Kirche zu Wittenberg – keine Infos und keine Konzepte! Machen Sie sich die Unterscheidung zwischen Infopapier und Thesenpapier klar und geben Sie kein Infopapier aus, wenn ein Thesenpapier verlangt ist und umgekehrt. Trennen Sie Thesenpapier und Infopapier, wenn Sie meinen, zum besseren Verständnis Ihrer Thesen zusätzliche Informationen geben zu müssen.

Was sein muss, ist ein Konzeptpapier! Das Konzeptpapier sollte allen Beteiligten das Verstehen Ihres Referats erleichtern und nicht erschweren. Hier sollten Sie die Gliederung und vielleicht ein Themenbaumdiagramm aufnehmen. Ihre Zuhörer erhalten damit einen Überblick und können sich auch nach einem kurzen Abschweifen der Gedanken jederzeit daran orientieren. Sie sollten deshalb in Ihrem mündlichen Vortrag die Konzeptgliederungspunkte zur Standortbestimmung auch besonders betonen. Am Ende des Konzeptpapiers muss eine Literaturliste stehen, die Ihrem Dozenten die Nachprüfbarkeit Ihrer Ausführungen ermöglicht und Wissbegierige zum Weiterdenken animiert. Insgesamt gilt, dass Ihr Konzeptpapier kurz, übersichtlich, vollständig und logisch aufgebaut sein muss. An den Anfang gehört ein Problemaufriss. Aus der Titelseite muss ersichtlich sein, wer, unter wessen Leitung, wann, vor wem, zu welchem Thema referiert. Das Konzeptpapier ist nicht einfach nur eine für die Teilnehmer und den Dozenten vervielfältigte Gliederung des Referats als Stütze für das Zuhören. Vielmehr soll es auch die wesentlichen Aussagen Ihres Referats enthalten!

Ihr Konzeptpapier sollte deshalb folgende Bestandteile aufweisen:

Ein Titelblatt als Identitätsnachweis. Dieses soll auf den ersten Blick eindeutig Aufschluss geben über:

⚫⚫ Thema der Arbeit. Die wichtigste Angabe ist der Titel des Referates. Den sollten Sie besonders hervorheben, z.B. durch Großbuchstaben oder Fettdruck.

⚫⚫ Art der Arbeit: Referat

⚫⚫ Angabe des Lehrfachs BGB, ZPO, Nachlassrecht

⚫⚫ (Fach)Hochschule – Fachbereich 

⚫⚫ Name und Adresse des Referenten

⚫⚫ Name des Dozenten der Lehrveranstaltung

⚫⚫ Datum des gehaltenen Referates.

 

Eine Gliederung des Referats, die den argumentativen Aufbau und die Struktur des Referats spiegelt:

 

Bei der Erstellung des Konzeptpapiers müssen Sie sich leiten lassen von dem, was Sie sich wünschen: Dass Ihre Kommilitonen nämlich auch in drei Wochen noch wissen, was Sie Ihnen vermitteln wollten. Bei der Bewertung Ihres Referats werden Fragen der Formatierung, des Layouts, der Klarheit und Übersichtlichkeit des Konzeptpapiers ebenso ins Gewicht fallen wie der Kreativitätsgehalt, der logische Aufbau, die Verständlichkeit und die richtige Schwerpunktsetzung seines Inhalts.