Während sich für ➞ Klausuren und ➞ Hausarbeiten doch gemeinsame Grundsätze aufstellen lassen, unterliegen Referate einer Eigengesetzlichkeit. Es gibt kein Patentrezept für ein „Idealreferat“, weil jeder seinen eigenen Stil hat, der seine Originalität ausmacht, aber Einiges kann man schon darüber lernen. Die immer wieder zu beobachtende Zurückhaltung, Referate zu übernehmen, hat drei Gründe:
- Sachliche Gründe: Man scheut sich, ein wissenschaftliches Thema inhaltlich, förmlich und fachlich korrekt darzustellen.
- Persönliche Gründe: Man scheut sich, vor Kommilitonen und Dozenten einen freien Vortrag zu halten. Man hat kein Zutrauen zur eigenen Kommunikationskompetenz.
- Technische Gründe: Man scheut sich, weil keine hinreichenden Kenntnisse zur Technik des Referierens und der formalen Präsentation vorhanden sind und eine entsprechende Übung fehlt. Man hat kein Zutrauen zur eigenen Rhetorik.
Diese Zurückhaltung gilt es zu überwinden! Man muss es üben! Denn das Referat und der Vortrag sind heute wesentliche Bestandteile der Schwerpunktbereichsseminararbeit und der mündlichen Prüfung in der „Ersten und Zweiten juristischen Prüfung“.
Der Aufbau eines Referates
Die Amerikaner fassen für den strukturellen Aufbau eines Referats alles in die griffige Formel:
- Tell the audience what you’re going to tell (Einleitung)
- Tell them (Hauptteil)
- Tell them what you told them (Schluss)
Eine strukturelle Unterscheidung im Aufbau eines Referats in Einleitung, Hauptteil und Schluss war nicht nur in der Schule üblich, sondern findet sich auch in nahezu allen wissenschaftlichen Arbeiten, und man sollte diese Einteilung auch in Ihrem Referat nachvollziehen können.
1. Die Einleitung – In der Einleitungsphase sollen beim Referat zunächst Interesse am Thema geweckt, die Zusammenhänge hergestellt und das Vorwissen der Kommilitonen zum Thema aktiviert werden. Darüber hinaus sind ein kurzer inhaltlicher Überblick zu geben, die Ziele des Referats zu markieren, eine Gliederung zu verteilen und die Schwerpunkte hervorzuheben. Die Einleitung ist die Visitenkarte Ihrer Arbeit. Sie ist kein „Vorwort“ und muss folglich als integraler Bestandteil Ihres wissenschaftlichen Gesamtwerkes gestaltet werden. Sie führt schnell in den Fall, die Entscheidung oder die offene Thematik ein.
Versuchen Sie, sich dabei in die Person Ihrer Hörer zu versetzen. Wie wecke ich deren Interesse? Wie kann ich jemanden von der Wichtigkeit meines Referatsthemas überzeugen? Warum lohnt es sich, über dieses Thema nachzudenken und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen? Interessieren kann im Rahmen dieser Einleitung beispielsweise, warum der jetzige Rechtszustand unbefriedigend ist, wem er schadet, wem er nützt, warum eine wenig plausible Rechtsprechung oder eine inkonsequente Literaturansicht zu wenig überzeugenden, ja manchmal zu ungerechten Ergebnissen führen. In diesem Rahmen können beispielsweise widerstreitende Interessen möglichst anhand von Beispielsfällen plastisch aufeinanderprallen. Mit der Erarbeitung der Einleitung leisten Sie schließlich das Entscheidende für Ihren eigenen Kopf. Nur wenn Sie selbst von dem Referatsthema angeregt oder gar begeistert sind, werden Sie auch Andere überzeugen. Nur wer leidenschaftlich ist, kann Großes leisten! Sie schreiben mit der Einleitung nicht nur einige Seiten zusammen, sondern haben sich für Ihr Thema soweit passioniert, dass die Wahrscheinlichkeit deutlich steigt, mit Ihrem Referat auch Ihre Dozenten von Ihrem Referat zu begeistern.
Fallen Sie bei Referaten mit dem Einstieg nicht gleich „mit der Tür ins Haus“, sondern stellen Sie einen möglichst persönlichen Bezug zu Ihren Kommilitonen her. Versuchen Sie, Ihre Zuhörer direkt anzusprechen, das Eis zum Schmelzen zu bringen, zu Ihren Zuhörern Kontakt aufzunehmen, so dass sie den Wunsch verspüren, Ihnen zuzuhören. Bei einer fallorientierten Arbeit ist der Einleitungssatz gutachterlich kurz: „Es ist zu prüfen, ob …“. Keine Hinweise auf die weitere Architektonik Ihres Aufbaugebäudes sind von Nöten. Ein Aufweis, in welcher Reihenfolge Sie die Ansprüche prüfen und wen Sie warum bei mehreren Beteiligten zuerst und wen zuletzt erörtern, verbietet sich angesichts Ihrer klaren Gliederung. Bei einer Entscheidungsrezension prangt in der Einleitung der Arbeit ausschließlich der Tatbestand, um den gerungen wird.
Richtig wichtig ist die Einleitung bei themenorientierten Referaten.
- Rechtfertigung der Themenstellung (wenn Sie es selbst vorgeschlagen haben!)
- Ziele der Arbeit / Was ist mir wichtig, dass es behalten wird?
- Abgrenzung des Themas / Über was wird nicht referiert oder gearbeitet? (Zäune)
- Themenbezogene Definitionen und Klarstellungen
- Geschichte und Stand der Rechtsprechung und Literatur
- Überblick über Aufbau und Argumentationsfolge / Orientierungssystem bereitstellen
- Überblick über das, um was es geht / Problemaufriss / Was will ich unter einen Hut bringen?
- Praktischer Einstiegsfall bei sachorientiertem Thema, der die Problematik schlaglichtartig verdeutlicht
- Gang vorgeben / „Inhaltsverzeichnis“ / „Juristische Landkarte“ austeilen
- Vorwissen der Kommilitonen aktivieren
- Welche Interessen sind tangiert?
- Roten Faden spinnen
- Welche Sachfragen warten auf Lösungen?
- Einstieg über tagesaktuelle Diskussion / Wissbegier und Neugier wecken
- Standortbestimmung der Wissenschaft / Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zu benachbarten Themen?
- Leitfragen stellen
Wann soll man die Einleitung schreiben? Bedenkt man die Funktion der Einleitung, ist klar, dass sie nicht verfasst werden kann, wenn die Gedanken noch gar nicht geordnet sind und die Gliederung sowie der Aufbau noch nicht stehen. Vergessen Sie aber nicht, ausreichend Zeit für die Fertigung der Einleitung einzuplanen, damit sie nicht zu kurz kommt. Sie ist Ihre Visitenkarte!
Motto für die Einleitung: „Kontaktaufnahme über Ihr Thema mit Ihren Zuhörern!“ (Foot-in-the-door-Prinzip)
- Der Hauptteil – Nach der Einleitung müssen die Ausführungen zum Thema folgen, dem Kernstück Ihres Referats. Hier entscheidet sich die Note! Gedankengang folgt auf Gedankengang, Argument auf Argument, Aussage auf Aussage! Im Hauptteil sollen die Kernaussagen und -inhalte dargestellt, definiert, erklärt und kritisch analysiert werden. Die Beschränkung auf das Wesentliche, die Verdeutlichung des Themas und seine Vermittlung charakterisieren diese Phase. Ein entsprechendes geistiges Engagement der Zuhörer als Teilnehmer des Referats setzt voraus, dass die Gliederung des Referats als schriftliches, übersichtlich gestaltetes Handout vor Beginn verteilt oder auf der Flipchart fixiert ist.
In der Regel wird dieser Teil leider oft überfrachtet; die Problemstränge werden zu wenig deutlich und fransen aus. Falllösungen gehen im Trommelfeuer der Anspruchsgrundlagen und Straftatbestände unter. Die Hauptsache ist nicht die Hauptsache, Nebensachen erobern den Hauptteil. Auch steht der Hauptteil psychologisch unter ständiger Endspurtmentalität, man drückt schon ängstlich auf das Tempo, schielt nach der Uhr, der nachfolgende Satz frisst den vorhergegangenen auf. Klar: Sie müssen informieren, argumentieren, darstellen, interagieren, erklären, definieren, zitieren, subsumieren, vergleichen, schlussfolgern, beurteilen, veranschaulichen – aber bitte nicht alles zusammen, viel zu schnell und zu ungeordnet und unstrukturiert. Feste Regeln lassen sich allerdings nur schwer aufstellen, aber eines muss Ihr absolutes Bestreben sein: Sie müssen Ihren Hauptteil systematisch Schritt für Schritt logisch und bruchlos anhand der in der Einleitung vorgestellten Gliederung entfalten. Sie müssen einen roten Faden haben! Gefestigt wird der rote Faden durch die deutlichen Signale, die Sie senden und die Ihre Empfänger leiten.
Hierzu gehören insbesondere Leitfragen, die eine Argumentation vorbereiten. Dieses Stilmittel ist gerade für ein Referat sehr wichtig. „Leitfragen“ als direkte Wer-Wie-Was-Warum-Fragen an Schaltstellen festigen die Kohärenz, erzeugen Spannung und damit das Verständnis. (In der Hausarbeit und der Klausur sind die Leitfragen versteckter: „Weiterhin ist zu prüfen, …“; „Fraglich ist nunmehr, …“; „Der Anspruchsteller könnte, …“. – Der Leser wird so aufmerksam!)
Wichtig erscheint auch, Überleitungen zu finden, die die Verbindungen zwischen den einzelnen Darstellungsteilen erklären und so den roten Faden straffen. Überleitungen machen als Brücken deutlich, in welchem Zusammenhang der neu einsetzende Argumentationsstrang mit der bisherigen Darstellung steht.
Auch kurze Zusammenfassungen und Zwischenergebnisse konsolidieren den Hauptteil. Sie bringen keine zusätzlichen Informationen, sondern verdeutlichen an den Gelenkstellen z.B. des Gutachtenaufbaus den Anspruchsaufbau, die Subsumtionsarbeit oder die Argumentation, kurz: das gewonnene Zwischenergebnis. Zwischenergebnisse stehen immer am Ende eines Gliederungspunktes und sind Markierungen auf Ihrem weiteren Weg. Sie beginnen immer mit: „Also, mithin, somit, zusammenfassend“. Beim Abfassen des Hauptteils müssen Sie den berühmten roten Faden nicht nur knüpfen und festigen, sondern ihn auch auf seine Reißfestigkeit testen.
Testen Sie Ihren Hauptteil, bevor es Andere tun!
Dieser Test wird mit Hilfe virtueller Zuhörerfragen durchgeführt. Sie wechseln jetzt die Perspektive und stellen zu jedem größeren Sinnabschnitt Ihres Referats eine fiktive Dozentenfrage, die dieser Abschnitt eigentlich beantwortet haben sollte. Mit dieser Übung sollten Sie im Vorbereitungsprozess zu einem Zeitpunkt einsetzen, zu dem die erste Fassung des Referats bereits vorliegt, vielleicht sogar schon einmal überarbeitet worden ist. Auf den ersten Blick mag es widersinnig erscheinen, im Nachhinein Fragen zu stellen. Es zeigt sich jedoch, dass gerade durch diesen Perspektivenwechsel Schwachstellen und Brüche in der Argumentation des Referats sichtbar werden. Wenn sich zu einem Passus Ihres Referats keine sinnvolle Frage finden lässt, ist dieser Abschnitt mit ziemlicher Sicherheit überflüssig, logisch unklar, oder er steht an falscher Stelle im systematischen Argumentationszusammenhang. Eine sinnvolle Frage vertieft dagegen die Argumentation oder treibt sie voran. Also sollten Sie sich nach bestimmten Abschnitten immer die Frage stellen:
- „Was wollte ich mit diesem Abschnitt eigentlich erreichen?“
- „Was habe ich erreicht?“
- „Was könnte ich an diesem Abschnitt verändern, um mein Ziel besser zu erreichen?“
Um die Solidität Ihres roten Fadens schnell zu erproben, können Sie auch in jedem Abschnitt Ihres Referatskonzepts einen Satz oder ein Satzteil unterstreichen, in dem sich die wichtigste Aussage dieses Abschnitts konzentriert findet. Die so markierten Sätze müssten, als zusammenhängender, verdichteter, reißfester „Faden-Text“ vorgetragen, inhaltlich sinnvoll und logisch kohärent sein.
Motto für den Hauptteil: „Der rote Faden muss leuchten und reißfest geknüpft sein“!
3. Der Schluss – Der Schluss sollte angekündigt werden und einige zusammenfassende Gedanken, aber auch eine mögliche Fachdiskussion öffnende Fragen enthalten. Der Ausstieg aus dem monologischen Referat ist gleichzeitig der Einstieg in eine mögliche dialogische Diskussion. Er hat dann die Aufgabe, einige Einstiegsfragen oder Diskussionspunkte vorzubereiten, um im Interesse des Gesamtreferats das meist eintretende Schweigen der Zuhörer überbrücken zu können.
Der Schlussteil der Arbeit ist viel variabler gestaltbar als die Einleitung, denn es gibt für ihn weniger verbindliche Regeln als bei der Bekanntgabe des aufreißenden und mitreißenden Planes in der Einleitung. Erwartet wird im Schluss aber zumindest eine ergebnissichernde Zusammenfassung, die allerdings nicht im „Bonsai-Stil“ das ganze wissenschaftliche Referat noch einmal rekapituliert.
Einige Tipps für den Schluss:
- Ergebnisse formulieren und sichern!
- Einzelne Aspekte der Arbeit plakativ verknüpfen!
- Hinweise auf weiterführende, nicht gelöste Probleme in Literatur und Rechtsprechung!
- Kritische Anmerkungen zum Thema der Arbeit!
- Grenzen der angewandten Aufbereitung (was ist nicht behandelt worden?)!
- Das Schlussstück ist Ihr abschließendes Wort! Nutzen Sie den letzten Eindruck des letzten Wortes für sich!
- Problemstellung erweitern, Fenster öffnen!
- Dialog mit Kommilitonen vorbereiten!
- Abstand zum Thema schaffen!
- Ausblick auf verwandte Themen!
- Keine neuen Fälle oder Entscheidungen mehr bringen!
- De lege lata (lat.: nach geltendem Recht) – de lege ferenda (lat.: nach zu machendem Recht) – Vergleich!
Jedes Referat gewinnt an Geschlossenheit, wenn man im Schlussteil auf Ziele, Fragen und Anregungen aus der Einleitung zurückgreift. Der in der Einleitung angelegte Spannungsbogen muss aufgegriffen und abgebaut werden. Das Ende müsste dem Anfang die Hand geben!
Motto für den Schlussteil: „Rückblick und Ausblick“.
Beurteilungen von Referaten
Als Analysebereiche für die Bewertung eines Referates kommen folgende fünf Kategorien in Betracht:
- Inhalt
- Darstellung
- Formale und stilistische Gestaltung
- Fachdiskussion
- Konzeptausarbeitung
Diese fünf Kategorien sind nunmehr wiederum zu operationalisieren, d.h. es muss durch Indikatoren genau festgelegt werden, was man unter Inhalt, Gestaltung, Darstellung, Fachdiskussion und Konzept eigentlich verstehen will, mit anderen Worten: Die Kategorien müssen präzisiert werden. Es muss ein Satz von Beurteilungskriterien verwendet werden, der die schillernde Vieldimensionalität der Analysebereiche aufbricht, standardisierbar und handhabbar macht. Dazu müssen stringente und abgrenzbare Bewertungskriterien für die Qualität der Teileinheiten entwickelt werden. (➞ Beurteilung juristischer Leistungen)
1. Kategorie: Inhalt
- Einleitung (Themenklarstellung), Hauptteil, Schluss
- Erfassung der Rechtsproblematik, Her-ausstanzen der Probleme, Gewichtung (Richtigkeit, Vollständigkeit, Argumentation, historische Entwicklung)
- Quellenauswertung (Rechtsprechung, Literatur, Reformvorhaben)
- Eigenes Votum (Emanzipation von Rechtsprechung und Literatur, Schlüssigkeit, Vertretbarkeit, Innovationsgehalt, neue Erkenntnisse)
- Probleme theoretisch fokussiert, vertretbar gelöst und gut begründet
- Ergebnis, Ausblick, Thesen
2. Kategorie: Darstellung
- Verständlichkeit, Prägnanz, Klarheit
- Zuhörerbezug, Leserfreundlichkeit
- Freie Rede, Rhetorik
- Medieneinsatz
- Gesamtauftritt (Begrüßung, Aura, Sprache, Gestik)
- Zeit- und Seitenzahldisziplin
3. Kategorie: Formale und stilistische Gestaltung
- Strukturierung (Aufbau formal-logisch in Ordnung; Unterpunkte werden übergeordneten Gliederungspunkten richtig zugeordnet)
- Methodik (Gutachtenstil, Subsumtionstechnik, Umgang mit der Auslegungsmethodik, Analogie, Umgang mit dem Gesetz)
- Zwischen- und Endergebnissicherungen, Zusammenfassungen
- Juristische Diktion, Definitionslehre, Klarheit von Begriffen, Sprachstil
- Entwicklung der Ausführungen schlüssig aus Gesetz und Problemstellung
- Widersprüche, Brüche, Wiederholungen, Unklarheiten, Offenlassungen
4. Kategorie: Fachdiskussion
- Argumentationsniveau
- Leitungskompetenz
- Eigene Diskussionsbeiträge
- Flexibilität
- Souveränität (Nähe, Distanz, Sicherheit)
- Ergebnissicherung, Zusammenfassung
5. Kategorie: Konzeptausarbeitung
- Aufbau, Struktur, Gliederung
- Vollständige Spiegelung des Referats
- Darstellung, Form, Stil
- Übersichtlichkeit, Formatierung, Grafiken
- Schwerpunktsetzung
- Zwischen- und Endergebnisse gesichert, Thesenpapier
Es sind sodann Ausprägungsgrade zu beschreiben, d.h. der Dozent muss bestimmen, was als gute, durchschnittliche, schlechte oder ganz schlechte Leistung gelten soll oder was er unter guten, mittelmäßigen, schlechten oder ganz schlechten Darstellungen versteht. Er sollte sich dabei auf wenige Ausprägungsgrade wie „gut“, „befriedigend“, „mangelhaft“ beschränken. Je mehr Ausprägungsgrade er nämlich auseinanderhalten will, umso leichter gerät er in die Gefahr, eine Differenziertheit seines Urteils vorzutäuschen, die er praktisch gar nicht leisten kann.
Da der Dozent unterschiedliche Kategorienbereiche verwendet hat, ergibt sich als überragend wichtiges abschließendes Problem die Frage nach der Zuordnung eines Gewichtungsfaktors zu den einzelnen Kategorien, da nicht alle Analysebereiche von I bis V gleiche Kompetenzen, Fertigkeiten und Fähigkeiten und damit gleiche Gewichtungen fordern und verlangen. Dabei muss man sich ins Gedächtnis rufen, dass ein Referat auch andere Fähigkeiten und Fertigkeiten erfordert und auch nachweisen soll als eine Klausur, bei der es vorwiegend um die Reproduktion von erlerntem Wissen geht oder wie eine Hausarbeit, bei der die Breite und Tiefe der wissenschaftlichen Auseinandersetzung im Vordergrund steht.
Beurteilungen sind immer nur so gut, wie die Daten, auf die sie sich stützen. Deshalb muss man gründlich anhand einer Checkliste beobachten, die die Beurteilungskriterien und Ausprägungsgrade erinnerbar macht. Der Student kann sich anhand dieser Checkliste auf eine nachvollziehbare Bewertung einrichten. Die Bewertungskriterien werden ihm hier transparent gemacht; ein Angebot für seine Vor- und Nachbereitung. Sprechen Sie auch mit Ihrem Dozenten über Ihre Note